4. württembergischer Wettbewerb für gottesdienstliches Orgelspiel

© A. Klein

Von Freitag, 19., bis Sonntag, 21. September, fand der 4. württembergische Wettbewerb für gottesdienstliches Orgelspiel in Nürtingen statt. Der Wettbewerb wurde vom Verband Evangelische Kirchenmusik in Württemberg e.V. ausgerichtet und stand unter der Schirmherrschaft des Landesbischofs Frank Otfried July. Ziel des Wettbewerbs war es, die Orgelmusik als einen wesentlichen Bestandteil des Gottesdienstes in den Mittelpunkt zu stellen. Passend zum 10. Geburtstag der 3-manualigen Goll-Orgel, fand dieser Wettbewerb in der Stadtkirche St. Laurentius Nürtingen statt. Am 3. Oktober 2004 wurde die Orgel feierlich eingeweiht, seitdem hat sie sich in unzähligen Gottesdiensten, Konzerten und bei Orgelführungen von ihrer besten Seite gezeigt. Zeit also, wieder einmal zu feiern, der Wettbewerb gibt hierzu den Auftakt. Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich nebenamtliche Organistinnen und Organisten jeden Alters aus dem Bereich der württembergischen Landeskirche, wobei professionelle Musikerinnen und Musiker von der Teilnahme ausgeschlossen sind. Die 13 Kandidaten, die sich erfreulicherweise angemeldet haben, mussten sich in den Bereichen Literaturspiel bzw. Improvisation und Liturgisches Orgelspiel einer siebenköpfigen Jury stellen. Die Altersspanne der Kandidaten reicht von 16 bis 73 Jahren, und das Spektrum der Berufe ist überaus vielfältig. Um dem unterschiedlichen Können Rechnung zu tragen, gibt es zwei Bewertungskategorien abhängig vom Schwierigkeitsgrad der gewählten Orgelwerke sowie eine Kategorie „Freie Improvisation“.

Im Verlauf des Wettbewerbs erklangen Werke barocker Meister wie Buxtehude, Bruhns und Johann Sebastian Bach. Die Romantik war mit Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy, César Franck, Joseph Gabriel Rheinberger, Max Reger und anderen vertreten. Auch auf Komponisten der Moderne wie Messiaen, Kropfreiter, Riegler und Hakim durfte man gespannt sein. Jedoch wurde auch Liturgisches Orgelspiel gefordert und gleichgewichtig zum Literaturspiel bewertet. Neben dem Spiel von Sätzen aus dem Orgelchoralbuch wurden eigene Intonationen und Begleitsätze gefordert. Außerdem musste ein vorbereitetes Choralvorspiel gespielt sowie ein Choral auf Zuruf intoniert und begleitet werden. Die Kandidaten der Kategorie „Freie Improvisation“ haben umfangreiche Improvisationen dargeboten: Präludium, Fantasie oder Passacaglia, eine Variationenreihe zu einem Gesangbuchlied sowie eine freie Form über ein Bild beziehungsweise einen Text.

Die Wertungsspiele zum Orgelwettbewerb waren öffentlich und fanden am Freitag, 19. September, 9.30 Uhr bis 18.15 Uhr sowie Samstag, 20. September, 9 Uhr bis 13 Uhr in der Stadtkirche St. Laurentius Nürtingen statt.

Abschluss und Höhepunkt des Wettbewerbs war das öffentliche Preisträgerkonzert mit Preisverleihung, das am Sonntag, 21. September, um 19 Uhr in der Stadtkirche St. Laurentius Nürtingen stattfand. Um die Leistungen der Kandidaten zu würdigen, wurden 1. bis 3. Preise vergeben, die mit Auftrittsmöglichkeiten innerhalb renommierter Orgelkonzertreihen in Aalen, Alpirsbach, Ulm und weiteren Orten verbunden waren. Außerdem wurden zahlreiche Sachpreise vergeben, die vom Verband Evangelische Kirchenmusik in Württemberg, von ORGANpromotion (Horb) sowie den Verlagen Carus (Stuttgart) und Strube (München) gestiftet wurden.

Landesbischof Frank Otfried July überreichte gemeinsam mit Landeskirchenmusikdirektor Bernhard Reich und Oberbürgermeister Otmar Heirich die Teilnahmeurkunden und Preise.