"Krach bei Bach"

Am Sonntag, 7. Februar 2010 fand um 18 Uhr ein Familienkonzert in der Stadtkirche St. Laurentius statt. Zur Aufführung kam das preisgekrönte Kindermusical „Krach bei Bach“ von R. Bohm und G. Timm-Bohm, das zum Bachjahr 2000 entstanden ist und im Leipziger Gewandhaus uraufgeführt wurde. Musikalisch werden Motive aus Bachs Werken mit Elementen der Popularmusik verbunden. Inhaltlich wird das Alltagsleben der Familie Bach dargestellt.

Der Nürtinger Kinder- und Jugendchor mit ca. 50 singenden und spielenden Kindern zwischen 3 und 14 Jahren erzählte – begleitet von Instrumentalisten – singend und spielend – die Geschichte dieses großen Barockkomponisten, dessen 325. Geburtstag wir in diesem Jahr feiern – ein Musikerlebnis für die ganze Familie!

 

Die Spenden kamen dem evangelischen (frisch renovierten) Jugendhaus zugute, in dem der Nürtinger Kinder- und Jugendchor probt.

Kurzweiliges Musical

Die jungen Sänger erzählten vom Alltagsleben der Familie Bach. Foto: privat

Kinder- und Jugendchor führte „Krach bei Bach“ auf

 

NÜRTINGEN (pm). Wer am vergangenen Sonntag um 18 Uhr in der Stadtkirche den Klängen des Nürtinger Kinder- und Jugendchors lauschte, konnte was erleben: Auf dem Programm stand die Aufführung des preisgekrönten Musicals „Krach bei Bach“ von R. Bohm und G. Timm-Bohm, das zum Bachjahr 2000 entstanden ist und im Leipziger Gewandhaus uraufgeführt wurde.

 

Angelika Rau-Čulo hatte für diese Aufführung der rund 40 Kinder und Jugendlichen den instrumentalen Part reduziert und mit den Instrumentalisten Amanda Chominsky (Flöte), Stefan Scheifele (Gitarre) und Michael Čulo (Klavier) ein kleines und bestens harmonierendes kammermusikalisches Trio besetzt.

 

Die Sänger des Nürtinger Kinder- und Jugendchors, zwischen drei und 14 Jahre alt, erzählten singend und spielend vom Alltagsleben der Familie Bach. Sowohl die historischen Kostüme als auch das von Lucia Thanner und Nina Nielebock ansprechend und pfiffig gestaltete Bühnenbild ließen keine Wünsche offen und trugen zu einem gelungenen Gesamtkonzept bei.

 

Mit den solistisch auftretenden Kindern Sarah Berner, Markus, Esther, Samuel und Hanna Maisch, Davina und Jannika Rüd, Simone und Carola Scheifele, Max und Jan Volz, Annelin Eschler, Franziska Rühle, Benjamin Waldmann, Mona Dobler und Leila Class und den Chorkindern der drei Gruppen war der Nürtinger Kinder- und Jugendchor bestens aufgestellt. Alle Mitwirkenden bewältigten das Musical, in dem Motive aus Bachs Werken mit Elementen der Popularmusik verbunden werden, mühelos. Die Zuhörer spürten, wie viel Spaß und Freude die Kinder beim Singen und Spielen hatten.

 

Dekan Michael Waldmann dankte abschließend allen Mitwirkenden und wies darauf hin, dass dieses Familienkonzert ein Benefizkonzert für das neu renovierte evangelische Jugendhaus, das Probenlokal des Nürtinger Kinder- und Jugendchors, gewesen war.

Quelle: NTZ 11.02.2010

"Zwerchfell trifft Blasebalg – Blech trifft Orgel"

Das zweite Konzert im Rahmen der Reihe „Stunde der Kirchenmusik“ fand am Samstag, 27. Februar um 18 Uhr in der Nürtinger Stadtkirche St. Laurentius statt und trug den Titel „Zwerchfell trifft Blasebalg – Blech trifft Orgel“. Der Posaunenchor Reudern unter der Leitung von Peter Gölz wartete mit einem vielfältigen und äußerst feinen Programm und Kompositionen von E. Gigout, S. Karg-Elert, F. Mendelssohn Bartholdy und J. Brahms auf, in denen die Goll-Orgel der Stadtkirche einmal mehr zur klanggewaltigen und einfühlsamen Partnerin wurde. Verbunden wurden die Kompositionen durch Lesungen von Pfarrerin Dorothea Gölz-Most.

Musikalischer Hochgenuss

Kirchenchor Reudern gestaltete Stunde der Kirchenmusik

 

NÜRTINGEN (hg). Zur Stunde der Kirchenmusik gab der Posaunenchor Reudern unter Leitung von Peter Gölz vor kurzem ein Gastspiel mit Orgelbegleitung in der Stadtkirche St. Laurentius. Gleich im ersten Stück „Grand Choeur Dialogue“ nahmen Bläser und Orgel im Dialog miteinander die Zuhörer mit in eine grandiose Klangwelt. Das von Eugène Gigout für Orgel komponierte und von Gary Olsen bearbeitete Werk mit seinen extrem schnellen Läufen und den kurzen Übergängen zwischen den einzelnen Stimmen sprüht vor Kraft und Energie, die – präzise gespielt – überzeugend zu hören war.

 

Sehr schön wurden auch der Spannungsbogen und die Brillanz im „Feierlichen Einzug“ von Richard Strauss herausgearbeitet. Ursprünglich für Blasorchester verfasst, wurde es von Max Reger für Bläser, Orgel und Schlagzeug umgeschrieben. Das anfängliche Piano steigerte sich dann mit zunehmenden Tempo zum bombastischen Finale.

 

Dazu standen die Bach-Choräle „Werde munter mein Gemüte“ und „Christ, der du bist der helle Tag“ in besinnlichem Kontrast miteinander, einfühlsam gespielt von Kantorin Angelika Rau-Čulo an der prächtigen Goll-Orgel. Sie löste damit ihr „Geschenk“ an den Posaunenchor zum 50-jährigen Jubiläum ein. Das „Laudate Pueri“ (von Felix Mendelssohn Bartholdy komponiert für dreistimmigen Knabenchor) spielten an diesem Abend solistisch die vier Bläser Markus Besemer, Eberhard Ellwanger, Peter Gölz und Mathias Schietinger. Im Zusammenspiel mit der Orgel beeindruckten Klarheit und Reinheit.

 

Die vier Sätze in „Sonne der Gerechtigkeit“ von Friedrich Zipp, einem zeitgenössischen Komponisten, standen in reizvollem Kontrast zueinander: mal sehr langsam, um sich selbst kreisend, weich, vordergründig harmonisch, dann wieder sehr zügig und mit kräftigen Klängen der Bläser – und dann mündend in den einstimmig ebenso strahlend von den Bläsern gespielten Choral „Gib den Boten Kraft und Mut“.

 

Noch einen Beweis ihres Könnens gaben Bläser und Organistin Angelika Rau-Čulo im „Geistlichen Lied opus 30“, einem Doppelkanon von Johannes Brahms, in dem der Tenor den Sopran, der Bass den Alt jeweils einen Ton tiefer imitiert und das Ganze durch die Orgelbegleitung beeindruckend weicher klingt. – Nach „Nun danket alle Gott“ von Sigrid Karg-Elert ursprünglich für Orgel komponiert, hier aber für Bläser und Orgel umgeschrieben, erklang „Rigaudon“, ein Paartanz, von André Campra komponiert und hier arrangiert für fünfstimmige Bläser, Orgel und Trommel von Felix Mendelssohn Bartholdy – ein kraftvoll gespieltes majestätisch klingendes Werk und ideal geeignet als Finale dieses insgesamt musikalischen Hochgenusses. Die Zuhörer dankten mit kräftigem Beifall.

Quelle: NTZ 13.03.2010